virtual-reality – Geschichte der Wettiner
Ort: 06193 Wettin, Burgstraße 1
Email: info@halle-hettstedter-eisenbahn.de
Telefon: +49 151 1728 3710
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Beschreibung
Die Burg Wettin gehört zu den geschichtsträchtigsten Orten in Mitteldeutschland. Sie gilt als der Stammsitz des gleichnamigen Herrschergeschlechts. Ihr Begründer Konrad der Große war Markgraf von Meißen aus dem Hause Wettin, er führt als Stammvater des sächsischen Königshauses den Fürstenzug an, geschaffen zwischen 1872 und 1876 zur 800-Jahrfeier des Wettinischen Fürstenhauses an der Außenseite des Stallhofes des Dresdner Residenzschlosses.
Historische Innenräume der Unterburg sind heute öffentlich nicht zugänglich. Deshalb entstand die Idee, bestimmte Räume virtuell zu modellieren und mittels einer digitalen Brille für Besucher erlebbar zu machen sowie die Geschichte des wettinischen Fürstengeschlechts zu erzählen. Mit Fördermitteln der europäischen Förderinitiative Leader konnten wir, der Verein Freunde der Halle-Hettstedter Eisenbahn e.V., die Firma UniGlow Entertainment GmbH aus Wernigerode mit der Umsetzung beauftragen.
Unsere Wahl fiel auf den 1606 an der Südostecke der Burg errichteten Winckelturm. Das ehemalige Türmerzimmer und die frühere Kapelle wurden virtuell modelliert. Im Türmerzimmer befindet sich an dessen Westwand die Ahnengalerie, bestehend aus sechs Gemälden der bedeutendsten Wettiner und einem Gemälde mit Katharina zu Mecklenburg, der Frau Heinrich des Frommen. Sie werden lebendig und erzählen in einem ca. 20-minütigen Polylog ihre Geschichte. Die Kapelle wurde mit Gegenständen virtuell ausgestattet, die mit den Wettinern in Verbindung stehen, so dem spätmittelalterlichen Marienaltar aus der ehemaligen Klosterkirche Gerbstedt, dem ersten Hauskloster der Wettiner. Auf dem Altartisch liegt die Lutherbibel von 1534, die erste gedruckte Gesamtausgabe von Neuem und Altem Testament. In ihr kann der Besucher blättern. Das Original befindet sich in der Marienbibliothek zu Halle. Weiterhin ist in der Erkernische der Sarkophag zu sehen, in dem einer der Ahnherren der Wettiner, Rikdag, bestattet gewesen sein soll. Dank der vr-Technik konnte die Renaissance-Ausmalung der Kapelle virtuell wieder sichtbar gemacht werden, denn im Original wurde sie in den 1950-er Jahren mit weißer Farbe überstrichen. Grundlage dafür war ein Postkartenfotos aus den 1930-er Jahren, welches die Ausmalung zeigt. Der Maler und Grafiker Hans-Christoph Rackwitz aus Zörnitz bei Beesenstedt fertigte danach von Kreuzgratgewölbe und Wänden jeweils eine großformatige Tuschezeichnung an. Diese wurden anschließend digitalisiert und nach einem bestimmten Schnittmuster an die virtuellen Wandflächen gesetzt.
Weitere Informationen erhalten Sie hier.
Unter folgenden Links können sich Türmerzimmer und Kapelle als Kugelpanoramen angesehen werden:
Das eigentliche virtual-reality – Erlebnis in 3D, alle Interaktionen und die sprechenden Gemälde kann man im historischen Rathaus in Wettin, dem künftigen Haus der Geschichte, ab Sommer 2023 erleben.
Dieses Projekt wurde aus Mitteln des Europäischen Struktur- und Investitionsfonds und des Landes Sachsen-Anhalt gefördert.