Rübelandbahn

Die Rübelandbahn von Blankenburg über Rübeland nach Tanne wurde für den Transport großer Kalkmengen von der Halberstadt-Blankenburger Eisenbahn ab 1880 gebaut und 1886 fertiggestellt. Bis zur Verstaatlichung 1950 trug sie die Bezeichnung Harzbahn. Als Besonderheit in der Streckenführung besitzt sie eine Spitzkehre.

Die steilsten Abschnitte der ca. 30 km langen Strecke wurden mit einer Zahnstange des Systems Abt versehen. Der Schweizer Ingenieur, Erbauer der Rigi-Bahn, setzte diese Technik erstmals hier ein. So entstand weltweit die erste angewandte Kombination aus Reibungs- und Zahnradbetrieb, wofür eigens konstruierte Dampflokomotiven zum Einsatz kamen. Auf Grund der geringen Geschwindigkeiten in den Zahnstangenabschnitten kam der Betrieb bald an seine Kapazitätsgrenze. So wurde ein Teilabschnitt der Strecke neu trassiert, parallel dazu leistungsfähigere Dampflokomotiven beschafft, so dass ab den 1920er Jahren auf den Zahnradbetrieb verzichtet werden konnte.

Zwischen 1960 und 1965 wurde die Rübelandbahn elektrifiziert, um wiederum die Leistungsfähigkeit für den Transport des um Rübeland abgebauten Kalks zu erhöhen. Der Personenverkehr ging immer weiter zurück und wurde 2005 gänzlich abbestellt. 2006 übernahmen die Fels-Werke GmbH die Strecke. Seitdem erbringt die Havelländische Eisenbahn GmbH den Güterverkehr.

Das Land Sachsen-Anhalt dachte für einen langfristigen Erhalt der Strecke über die Förderung touristischer Verkehre nach. So wurde 2010 die Instandsetzung der Dampflokomotive 95 027, die von 1950 bis 1969 in Blankenburg beheimatet war und neben der Dampflokbaureihe der so genannten Tierklasse eine Vertreterin der Baureihe ist, die in den 1920er Jahren  die Aufgabe des Zahnradbetriebes ermöglichte, durchgeführt. Seitdem wird sie zu regelmäßigen Sonderfahrten, organisiert von der Arbeitsgemeinschaft Rübelandbahn, zwischen Blankenburg und Rübeland eingesetzt.

 

Mammut und 95 027 geben sich am historischen Lokschuppen des alten Bahnhofs Rübeland ein Stelldichein. (c) Klaus-Henning Damm
Mammut und 95 027 geben sich am historischen Lokschuppen des alten Bahnhofs Rübeland ein Stelldichein. (c) Klaus-Henning Damm

Fahrplan Rübelandbahn