Die Viersteine von Krimpe

Die Viersteine von Krimpe

Ort: Krimpe, Walter-Schneider-Straße

Telefon: +49 345 55 10 454

Beschreibung

Am Fuß eines Lindenbaumes stecken vier Steine in der Erde, die die Archäologen als ursprünglichen Steinkreis interpretieren und in die Jungsteinzeit datieren (3600 – 2200 v. Chr.).

In die Steine sind Nägel eingeschlagen, obwohl es sich um Quarzit handelt. Bei der Bildung des Gesteines bildeten sich aber feine Risse, die ein solches Vorgehen möglich machten. Nach heidnischem Glauben sollte die Nagelprobe Glück und gutes Gelingen bringen, noch heute gibt es ähnliche Bräuche.

Auch eine Sage berichtet von vier Steinen bei Krimpe:

„Wenn man von Krimpe nach Hinstädt geht, erblickt man rechts vom Dorfe vier große Kieselsteine, die tief in der Erde stecken und an denen man Feuer anschlagen kann.

Dieselben sollen davon herrühren, dass einst bei sehr schlimmem Wetter, als hier noch keine Chaussee ging, sondern die Straße eigentlich nur aus einem bodenlosen Schmutz bestand, ein reicher Mann mit einem von vier raschen Pferden gezogenen Wagen kam. Die letztern wollten denselben schnell durchfahren, allein die Räder versanken in dem weichen Boden, und wie sehr sie sich auch anstrengten und wie wild auch der Fuhrmann in dieselben hieb, sie vermochten das Fuhrwerk nicht aus dem Schlamm zu ziehen.

Endlich rief der Fuhrmann wüthend: „Kreuzhimmeldonnerwetter, da wollte ich doch, daß alle Teufel uns gleich sammt den Pferden in die Erde ’neinkeilten und daß wir gleich zu Stein würden!“ Allein kaum hatte der Frevler diese gottlosen Worte gesprochen, so erhob sich ein gewaltiges Donnern und Krachen in der Luft und Pferde, Wagen, Kutscher und Herr wurden sofort zu Stein.

So stehen sie noch bis auf den heutigen Tag. Wenn man aber des Nachts an ihnen vorbeikommt, da hört man ganz deutlich ein ängstliches Brausen und Schnauben wie von Pferden.

Quelle: Aus: Johann Georg Theodor Grässe (1866): Sagenbuch des Preußischen Staats. Erster Band. Dresden, S. 468, Nr. 517

als Audiodatei verfügbar, gesprochen von Eckhard Doblies – Schauspieler

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