Plötzkau, Schloßstrasse 2

Adresse
Schloßstrasse 2
06425, Plötzkau

Angebote an diesem Ort:

Schloss Plötzkau

Ort: Plötzkau, Schloßstrasse 2

Telefon: +49 174 86 54 212
Website

Beschreibung

Öffnungszeiten

April bis Oktober
Mi – So/Feiertage 11.00 -17.00 Uhr
außerhalb der Öffnungszeiten auf Anfrage

Angebote im Turmmuseum:

  • 7000 Jahre Landwirtschaft
  • Kreuzritterausstellung
  • Ausgrabungsfunde aus der Jungsteinzeit
  • Turmbesteigung
  • Angebote für Schulklassen
  • Trauungen
  • Kutschfahrten

Im Jahre 1049 wird die Burganlage des Grafengeschlechts der Herren von Kakelingen/Hecklingen erstmals urkundlich erwähnt. Die Grafschaft Plötzkau wurde vermutlich im Zusammenhang mit der Burgenpolitik des späteren Kaisers des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation, Heinrich dem IV., gebildet. Er forcierte den Burgenbau, um die kaiserliche Macht gegenüber den Fürsten zu stärken. Bereits 1147 erlosch das erste Plötzkauer Grafengeschlecht mangels männlicher Nachkommen bereits wieder. Um das Erbe der Plötzkauer und Winzenburger (heute Niedersachsen) Grafschaften kam es nun zu einem erbitterten Streit zwischen dem Askanier Albrecht dem Bären, Graf von Ballenstedt und erster Markgraf von Brandenburg, und dem Welfen Heinrich dem Löwen, Herzog von Sachsen und Bayern und Vetter Kaiser Barbarossas. Im Jahr der Krönung Barbarossas zum Kaiser in Aachen 1152 hielt dieser einen Hoftag in Merseburg, anschließend in Würzburg, ab. Hier entschied er die Vergabe der Grafschaft Plötzkau an Albrecht den Bären. 1435 gelangte die Burg an das Fürstentum Anhalt-Bernburg. Ca. 100 Jahre später hatte sich ihr baulicher Zustand derart verschlechtert, dass 1566 der Neubau des Wohnschlosses im Stil der Renaissance auf den Kellergeschossen und Teilen der Untergeschosse der romanischen Burg begann. Neben einem prächtigen Fürstensaal und einem streng gesicherten „geheimen Gemach“ entstanden 70 Zimmer. Die Dächer wurden mit 21 Renaissance-Giebeln versehen, der romanische Bergfried auf 37 m erhöht. Im Zuge der anhaltischen Erbteilung erhielt 1611 Fürst August von Anhalt-Bernburg Plötzkau und begründete die neue Fürstenlinie Anhalt-Plötzkau, das Schloss fällt aber durch Erbfall 1709 wieder an Anhalt-Bernburg zurück. Es erfolgten barocke Umbauten, die wirtschaftliche Nutzung der Besitzungen erfolgte in Form einer Domäne. In dieser Zeit wird das Schloss als fürstliche Residenz vom Sohn des Fürsten Karl Friedrich zu Anhalt-Bernburg genutzt. Doch die repräsentative Nutzung endet bereits 1741, eine Fabrik für japanische Lackmalereien und Tabakwaren hält Einzug. Von 1840 bis 1874 diente das Schloss als Straf- und Besserungsanstalt laut Strafanstaltsordnung für Trunkenbolde, Landstreicher und arbeitsscheue Elemente. Nach dem 2. Weltkrieg nutzte das Landesmuseum für Ur- und Frühgeschichte die Räumlichkeiten bis 1992 für sein Depot. Engagierte Plötzkauer Bürger beginnen 1980 mit Sicherungs- und Erhaltungsmaßnahmen verfallender Gebäudeteile, insbesondere des Turmes. Die Stiftung Schlösser und Dome des Landes Sachsen-Anhalt erwirbt 1996 die gesamte bauliche Anlage. Vier Jahre später gründet sich der Verein Schloss Plötzkau e.V. Er setzt sich für den Erhalt des Gebäudeensembles ein und schafft touristische Angebote.