Schloss Wernigerode

Schloss Wernigerode

Ort: Am Schloss, Wernigerode

Telefon: +49 3943 553030
Homepage

Beschreibung

Öffnungszeiten:

Mai – Oktober und während der Schulferien in Sachsen- Anhalt und Niedersachsen

Mo-So   10.00 – 18.00 Uhr

Anreise zu Fuß oder per Shuttle (Bimmelbahn ab Blumenuhr Nähe Rathaus oder Schloßbahn ab Parkplatz Altstadt/Schloß)

zusätzlich zu den individuellen Rundgängen werden verschiedene Führungen angeboten (Dauer bis zu 1h):

Klassische Führung, Abendführung, Kostümführung, Dachbodenführung ,Taschenlampenführung, Turm- und Gewölbeführung

Angebote für Kinder

Sonderausstellungen zur Kultur- und Kunstgeschichte des 19. Jahrhunderts

Kunsthandwerk und Möbel des 16. – 19. Jahrhunderts

Konzerte, Oper – Schlossfestspiele im Sommer

Puppen- und Schattentheater

Hochzeiten

Museumsladen

Schloßcafè (auch herzhaftes)

Das Schloß Wernigerode wird auch als das Neuschwanstein des Nordens bezeichnet. In seinem heutigen Erscheinungsbild ist es als Gesamtkunstwerk ein Leitbau des deutschen Historismus. Nahezu 50 Räume im Stil des ausgehenden 19. Jahrhunderts und der Lebensweise des “Jetsets” dieser Zeit können besichtigt werden. Dazu kommen die neogotische Schloßkirche, Lust-, Tier- und die Terrassengärten.

1121 wird die Existenz eines Grafen von Wernigerode, Adalbert von Haimar, urkundlich erwähnt. Das Grafengeschlecht stammte nicht aus dem Harz, sondern aus Schwaben. Es wurde von Kaiser Heinrich dem V. zur Festigung seiner Macht hier angesiedelt. Adalbert ist der Erbauer der Burganlage. Sie diente den römisch-deutschen Kaisern auch als Rückzugsort auf ihren Jagden. Die Siedlung Wernigerode war zu dieser Zeit bereits vorhanden.

Die Burg wurde als gut zu verteidigende ringförmige Höhenburg auf einem vorgelagerten Bergsporn des Agnesberges angelegt. 1229 verliehen die Grafen zu Wernigerode der Siedlung das Stadtrecht. Mit den benachbarten Regensteiner Grafen kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen, in denen diese letztendlich unterlegen waren und große Gebiete an die Grafen zu Wernigerode abtreten mussten. 1343 bildete sich daraufhin die Grafschaft Wernigerode heraus.

Die mit den Wernigeröder Grafen verwandten Stolberger Grafen wurden 1429 Eigentümer der Grafschaft und der Burg, weil die Grafen zu Wernigerode keine männlichen Nachkommen mehr hatten. Vom 14. bis zum 16. Jahrhundert entstand ein breit angelegtes Verteidigungssystem, welches bis ins 17. Jahrhundert die Burg uneinnehmbar machte. Erst mit der Entwicklung schwerer Feuerwaffen verlor die Burg im dreißigjährigen Krieg ihre Schutzfunktion, die Stolberger Grafen verlegten ihre Residenz nach Ilsenburg und die Burg verfiel. Nach 1648 bauten sie die Burg wieder auf und vollendeten 1776 den Umbau in ein barockes Wohnschloss. Der 1837 geborene und bedeutendste Vertreter der zum Königreich Preußen gehörenden Grafschaft Stolberg-Wernigerode, Graf und später Fürst Otto, trat mit 21 Jahren die Regierungsgeschäfte an. Er absolvierte eine steile politische Karriere, wurde 1872 zum Präsidenten des preußischen Herrenhauses, der ersten Kammer des preußischen Landtages, und 1878 zum stellvertretenden Reichskanzler des Deutschen Reiches gewählt. Seinem Repräsentationsbedürfnis Rechnung tragend erfolgte 1862 bis 1885 der Umbau zu einem Prunkschloss mit ca. 250 Räumen, die mit wertvollen Kassettendecken, Wandvertäfelungen und Parkett ausgestattet wurden. Fürst Otto zählte zu den reichsten Männern Preußens, dies resultierte aus dem großen Waldbesitz und dem Eigentum an mehreren Fabriken, u.a. Gießereien in Ilsenburg. Er verfasste die Stolberger Sozialgesetzgebung, die erstmals eine Arbeiterkrankenkasse, Pensionskasse und Unfallversicherung in der Grafschaft einrichtete. Bis 1929 wohnte die Fürstenfamilie hier, von 1930 bis 1943 waren große Teile des Schlosses im Rahmen von öffentlichen Führungen zugänglich, ca. 40.000 Besucher pro Jahr kamen hierher. Im Zuge der Bodenreform kam es zur Enteignung des Fürstenhauses. Ab 1946 wurde im Schloss ein Feudalmuseum eingerichtet, seit 1990 trägt es den Namen Schlossmuseum. Außerdem befindet sich hier eine Außenstelle der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt.

 

 

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