Schierke, Brockenstraße

Der Brocken, im Volksmund auch Blocksberg genannt, ist mit 1141 m der höchste Berg in Sachsen-Anhalt und Norddeutschland. Das Klima auf dem Brocken entspricht alpinen Lagen zwischen 1600 und 2200 m, er ist baumfrei, aber mit Zwergstrauchheide bewachsen. Bei idealen Wetterlagen kann die Sichtweite 150 km und mehr betragen. Im 1890 gegründeten Brockengarten, dem ersten Alpengarten in Deutschland, gibt es Führungen zur heimischen Flora. Zu ihr gehören u.a. die Brockenanemone, die Brockenmyrte und das Brocken-Habichtskraut. Alpenspitzmaus, Nordfledermaus, Ringdrossel und Waldeidechse gehören zu den hier vorkommenden Tierarten.

Das im Nationalpark Harz liegende Brockenmassiv besteht vorwiegend aus Granit. Westlich des Gipfels liegt das Quellgebiet der Fließgewässer Bode, Oder und Ecker, östlich davon das der Ilse.

Bereits in der Bronzezeit soll der Brocken als Landmarke vom Observatorium auf dem 85 km entfernten Mittelberg (hier wurde 1999 die ca. 4000 Jahre alte Himmelsscheibe von Nebra gefunden) fungiert haben.

Auf Veranlassung des Grafen Christian-Ernst zu Stolberg-Wernigerode wurde 1736 das erste, heute unter Denkmalschutz stehende, steinerne Gebäude errichtet. Es diente als Unterkunft für Wanderer und wurde Wolkenhäuschen genannt. Der Name ist wohl auf die durchnittlich 306 Nebeltage pro Jahr auf dem Brocken zurückzuführen.

Im Dezember 1777 bestieg Goethe den Brocken. Das erste Gasthaus auf der Brockenkuppe wurde 1800 erbaut, brannte aber 1859 nieder. 1862 erfolgte die Einweihung des neuen Brockenhotels. Bei einem Bombenangriff der US-Luftwaffe im April 1945 wurde es zerstört. Im März 1899 wurde die Brockenbahn eröffnet, die Drei Annen Hohne und Schierke mit dem Brocken verbindet.

Auf dem Gipfel befinden sich das Brockenhaus mit dem Besucherzentrum des Nationalparks Harz, mehrere Restaurants und das Brockenhotel im ehemaligen 1937 errichteten Fernsehturm. Seit 1895 gibt es auf dem Gipfel eine Wetterwarte, die heutige Wetterstation Brocken wurde 1939 gebaut.